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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

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(Wilhelm Winkler und Wörterbuchkommission der Union, erste Ausgabe 1966)
 
(Charlotte Höhn et al., zweite Ausgabe 1987)
 
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{{TextTerm|Gesellschaftsgliederung|4}} ({{TextTerm|Gesellschaftsstruktur|4}}, {{TextTerm|Sozicbtruktur|4}}, bei Gliederung nach Schichten auch {{TextTerm|Gesellschaftsschichtung|4}}, {{TextTerm|soziale Schichtung|4}}) bedeutet die Gliederung einer Bevölkerung nach {{TextTerm|Gesellschaftsgruppen|1}} ({{TextTerm|sozialen Gruppen|1}}), die in der Statistik häufig mit den Gruppen der „Stellung im Beruf” ({{RefNumber|35|3|1}}) gleichgesetzt wird. Bei weiterer Differenzierung, vor allem nach beruflichen Funktionen, gelangt man zu {{TextTerm|sozio-professionellen Gruppen|2}} oder {{NoteTerm|sozio-ökonomi-schen Gruppen<sup>2</sup>;}} diese sind manchmal auch noch an die Wirtschaftsbereiche geknüpft. Eine oder mehrere soziale Gruppen dieser Art zusammen bilden eine {{TextTerm|Gesellschaftsschicht|3}} ({{TextTerm|soziale Schicht|3}}). Man nennt {{TextTerm|soziale Mobilität|5}} ({{TextTerm|vertikale Mobilität|5}}, {{TextTerm|soziale Beweglichkeit|5}}) die Häufigkeit und die Art der Obertritte von einer sozialen Gruppe zur anderen. {{TextTerm|Sozialer Aufstieg|6}} ({{RefNumber|80|1|2}}*) und {{TextTerm|sozialer Abstieg|7}} ({{RefNumber|80|1|2}}*) heißt der Wechsel der Gesellschaftsgruppe überall dort, wo nach der öffentlichen Meinung oder den subjektiven Gefühlen eine vertikale Distanz zwischen den Gesellschaftsgruppen besteht. Den sozialen Aufstieg bzw. Abstieg der Kinder gegenüber den Eltern nennt man {{TextTerm|sozialen Generationsaufstieg|8}} ({{TextTerm|soziale Kapillarität|8}}).
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In vielen Untersuchungen wird die Bevölkerung eines Gebietes in {{TextTerm|soziale sozio-ökonomische Gruppen|1}} gegliedert, und zwar anhand von Kriterien wie {{NonRefTerm|Stellung im Beruf}} ({{RefNumber|35|3|1}}), Erwerbstätigkeit, Einkommen, Bildungsgrad u.a.m. In bevölkerungswissenschaftlichen Studien weniger gebräuchlich sind Untergliederungen nach soziologischen Kategorien wie {{TextTerm|Klasse|2}} oder {{TextTerm|soziale Schichtung|3}}. Klasse bezeichnet in der Soziologie eine aufgrund ihrer Stellung im Wirtschaftsprozeß (z.B. als Besitzer oder Nichtbesitzer von Produktionsmitteln) mit bestimmten materiellen Gütern und Chancen ausgestattete Bevölkerungsgruppe. Unter sozialer Schichtung versteht man die in einer Bevölkerung vorhandenen Abstufungen im Hinblick auf die Ausstattung mit Gütern und Lebenschancen. Der Wechsel zwischen solchen Abstufungen heißt {{TextTerm|soziale Mobilität|4}}; je nach der Richtung der Wechsel hat man es dabei mit {{TextTerm|sozialem Aufstieg|5}} oder {{TextTerm|sozialem Abstieg|6}} zu tun. Aus einem Vergleich der gesellschaftlichen Position von Kindern mit denen ihrer Eltern ergibt sich der Prozeß der {{TextTerm|Intergenerationenmobilität|7}}.
{{Note|1| {{NoteTerm|homosozial}}, Adj.: der gleichen Gesellschaftsgruppe angehörig.}}
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{{Note|2| und 3. Begriffe wie Klasse, Schicht - und die oft in Verbindung damit genannten Stand und Kaste - haben auch in der Soziologie keine einheitliche Bedeutung. Die Begriffsinhalte reichen bei Klasse und Schicht von rein statistisch gemeinten Abstufungen (Einkommensklasse und Einkommensschicht) bis zur Bezeichnung von Menschen, die sich a) aufgrund ihrer Stellung im Produktionsprozeß (z.B. Besitzer oder Nichtbesitzer von Produktionsmitteln) in einer charakteristischen Lebensund Bewußtseinslage befinden (z.B. Klasse der Lohnarbeiter) bzw. b) aufgrund ihrer Ausstattung mit Gütern, Chancen und Ansehen als etwa gleichstehend erscheinen und sich deutlich von anderen in diesem Sinne besser- oder schlechter-, höher- oder tieferstehend erscheinenden Schichten abheben. Der Begriff Stand bezeichnet meist gesellschaftliche Stellungen von Menschen, deren Rechte und Pflichten genau fixiert sind. Der Ausdruck {{NoteTerm|Kaste}} wird im deutschen Sprachgebrauch für gegeneinander abgeschlossene und abgestufte Gruppierungen verwendet, die an religiösen Zugehörigkeiten anknüpfen.}}
{{Note|3| Im Gegensatz zum französischen oder englischen „classe”, „class” bedeutet {{NoteTerm|Klasse}} im Deutschen nur eine vom ökonomischen bestimmte Gesellschaftsschicht im Sinne von Karl Marx. Ähnlich dem Begriff {{NoteTerm|Stand}} wird auch „Klasse” zur Kennzeichnung der Gesellschaftsstruktur einer historischen Epoche verwendet. In Ländern mit dem {{NoteTerm|Kastensystem}} ist die {{NoteTerm|Gesellschaft}} eingeteilt {{NoteTerm|in Kasten}}, das sind geschlossene soziale Gruppen mit bestimmten sozialen Aufgaben, die auf diese Weise hierarchische „Isolate” ({{RefNumber|50|6|2}}) bilden.}}
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{{Note|5| und 7. Die {{NonRefTerm|soziale Mobilität}} ({{RefNumber|92|0|4}}), oft der soziale Aufstieg eines Individuums im Lebensablauf, wird {{NoteTerm|Intragenerationenmobilität}} genannt.}}
{{Note|5| Man bezeichnet die {{NoteTerm|sozialen Verschiebungen (Verschiebungen zwischen den Gesellschaftsgruppen}}, {{RefNumber|80|1|1}}*) manchmal ungenau als „soziale Wanderungen”. Man spricht von {{NoteTerm|sozialer Abschließung (sozialer Isolation)}}, wenn diese Übertritte von einer „sozialen Gruppe” zur anderen selten sind.}}
 
{{Note|8| Analog spricht man von einem {{NoteTerm|sozialen Generationsabstieg}}.}}
 
  
 
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Unter {{TextTerm|Berufsmobilität|1}} ({{TextTerm|Berufsbeweglichkeit|1}}) versteht man die Häufigkeit der Veränderungen in der Zugehörigkeit zu einem Beruf durch {{TextTerm|Berufswechsel|2}} der gleichen Person oder eine neue {{TextTerm|Berufsorientierung|3}} der in das „Alter der Erwerbsfähigkeit” ({{RefNumber|36|1|2}}) eintretenden „Generationen” (116).
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Unter dem Oberbegriff {{TextTerm|berufliche Mobilität|1}} werden verschiedene Veränderungen verstanden, die in der Berufskarriere eines Menschen vorkommen können, wie z.B. {{TextTerm|Berufswechsel|2}}, d.h. {{TextTerm|Berufsmobilität|3}}, im engeren Sinn, {{TextTerm|Wechsel des Arbeitsplatzes|4}} oder des {{NonRefTerm|Arbeitgebers}} ({{RefNumber|35|3|2}}) und {{TextTerm|Wechsel der Branche|5}}.
{{Note|1| Ebenso unzweckmäßig wie die Bezeichnung „soziale Wanderung” ({{RefNumber|92|0|5}}*) ist die Bezeichnung „Berufswanderung”, wenn damit „Berufsverschiebung” ({{RefNumber|80|6|3}}*), d. h. eine Änderung in der beruflichen Gliederung einer Bevölkerung, gemeint ist. Wanderungen aus Gründen des Arbeitsortswechsels werden als „Arbeitswanderungen” ({{RefNumber|80|6|3}}) bezeicbnet.}}
 
  
 
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Die besonderen sozialen Probleme der Bejahrten ({{RefNumber|32|4|8}}) bilden den Gegenstand eines besonderen Wissenszweiges, der {{TextTerm|Gerontologie|1}}, während die physiologischen und medizinischen Probleme des Alters Gegenstand der {{TextTerm|Geriatrie|2}} sind.
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Das Interesse an den Problemen {{NonRefTerm|alter Menschen}} ({{RefNumber|32|4|8}}) und am menschlichen Alterungsprozeß hat zur Entstehung einer Wissenschaftsdisziplin geführt, die {{TextTerm|Gerontologie|1}} genannt wird. Zu ihr gehört u.a. die medizinische Sparte der {{TextTerm|Geriatrie|2}}.
{{Note|1| und 2. Im deutschen Sprachgebrauch wird „Gerontologie” auch im Sinne von „Geriatrie” verwendet.}}
 
  
 
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Aktuelle Version vom 5. März 2010, 11:43 Uhr


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Kapitel | Allgemeines index 1 | Begriffe und Methoden der Bevölkerungsstatistik index 2 | Bevölkerungsstand index 3 | Sterblichkeit und Krankheit index 4 | Eheschliessung und Ehelösung index 5 | Geburtenhäufigkeit, Fruchtbarkeit index 6 | Bevölkerungswachstum und Reproduktion index 7 | Räumliche Mobilität index 8 | Wirtschafts- und Sozialdemographie index 9
Section | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 20 | 21 | 22 | 23 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 40 | 41 | 42 | 43 | 50 | 51 | 52 | 60 | 61 | 62 | 63 | 70 | 71 | 72 | 73 | 80 | 81 | 90 | 91 | 92 | 93

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In vielen Untersuchungen wird die Bevölkerung eines Gebietes in soziale sozio-ökonomische Gruppen1 gegliedert, und zwar anhand von Kriterien wie Stellung im Beruf (353-1), Erwerbstätigkeit, Einkommen, Bildungsgrad u.a.m. In bevölkerungswissenschaftlichen Studien weniger gebräuchlich sind Untergliederungen nach soziologischen Kategorien wie Klasse2 oder soziale Schichtung3. Klasse bezeichnet in der Soziologie eine aufgrund ihrer Stellung im Wirtschaftsprozeß (z.B. als Besitzer oder Nichtbesitzer von Produktionsmitteln) mit bestimmten materiellen Gütern und Chancen ausgestattete Bevölkerungsgruppe. Unter sozialer Schichtung versteht man die in einer Bevölkerung vorhandenen Abstufungen im Hinblick auf die Ausstattung mit Gütern und Lebenschancen. Der Wechsel zwischen solchen Abstufungen heißt soziale Mobilität4; je nach der Richtung der Wechsel hat man es dabei mit sozialem Aufstieg5 oder sozialem Abstieg6 zu tun. Aus einem Vergleich der gesellschaftlichen Position von Kindern mit denen ihrer Eltern ergibt sich der Prozeß der Intergenerationenmobilität7.

  • 2. und 3. Begriffe wie Klasse, Schicht - und die oft in Verbindung damit genannten Stand und Kaste - haben auch in der Soziologie keine einheitliche Bedeutung. Die Begriffsinhalte reichen bei Klasse und Schicht von rein statistisch gemeinten Abstufungen (Einkommensklasse und Einkommensschicht) bis zur Bezeichnung von Menschen, die sich a) aufgrund ihrer Stellung im Produktionsprozeß (z.B. Besitzer oder Nichtbesitzer von Produktionsmitteln) in einer charakteristischen Lebensund Bewußtseinslage befinden (z.B. Klasse der Lohnarbeiter) bzw. b) aufgrund ihrer Ausstattung mit Gütern, Chancen und Ansehen als etwa gleichstehend erscheinen und sich deutlich von anderen in diesem Sinne besser- oder schlechter-, höher- oder tieferstehend erscheinenden Schichten abheben. Der Begriff Stand bezeichnet meist gesellschaftliche Stellungen von Menschen, deren Rechte und Pflichten genau fixiert sind. Der Ausdruck Kaste wird im deutschen Sprachgebrauch für gegeneinander abgeschlossene und abgestufte Gruppierungen verwendet, die an religiösen Zugehörigkeiten anknüpfen.
  • 5. und 7. Die soziale Mobilität (920-4), oft der soziale Aufstieg eines Individuums im Lebensablauf, wird Intragenerationenmobilität genannt.

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Unter dem Oberbegriff berufliche Mobilität1 werden verschiedene Veränderungen verstanden, die in der Berufskarriere eines Menschen vorkommen können, wie z.B. Berufswechsel2, d.h. Berufsmobilität3, im engeren Sinn, Wechsel des Arbeitsplatzes4 oder des Arbeitgebers (353-2) und Wechsel der Branche5.

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Das Interesse an den Problemen alter Menschen (324-8) und am menschlichen Alterungsprozeß hat zur Entstehung einer Wissenschaftsdisziplin geführt, die Gerontologie1 genannt wird. Zu ihr gehört u.a. die medizinische Sparte der Geriatrie2.

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Kapitel | Allgemeines index 1 | Begriffe und Methoden der Bevölkerungsstatistik index 2 | Bevölkerungsstand index 3 | Sterblichkeit und Krankheit index 4 | Eheschliessung und Ehelösung index 5 | Geburtenhäufigkeit, Fruchtbarkeit index 6 | Bevölkerungswachstum und Reproduktion index 7 | Räumliche Mobilität index 8 | Wirtschafts- und Sozialdemographie index 9
section | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 20 | 21 | 22 | 23 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 40 | 41 | 42 | 43 | 50 | 51 | 52 | 60 | 61 | 62 | 63 | 70 | 71 | 72 | 73 | 80 | 81 | 90 | 91 | 92 | 93