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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

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(Wilhelm Winkler und Wörterbuchkommission der Union, erste Ausgabe 1966)
 
(Charlotte Höhn et al., zweite Ausgabe 1987)
 
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Bisweilen wird die Bevölkerung nach {{TextTerm|Sprachen|1}} und {{TextTerm|Mundarten|2}} ({{TextTerm|Dialekten|2}}) unterschieden. Man spricht dann von der {{TextTerm|Muttersprache|3}}, in der der Mensch zuerst sprechen gelernt hat, und von der {{TextTerm|Umgangssprache|4}}, deren sich eine Person im gewöhnlichen Umgange bedient. Bei {{TextTerm|Doppelsprachigen|5}} oder {{TextTerm|Mehrsprachigen|5}} ist es bisweilen schwer, die obigen Unterscheidungen zu treffen.
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Bisweilen werden die Bewohner eines Gebietes nach ihren {{TextTerm|Sprachen|1}} oder ihren {{TextTerm|Dialekten|2}} untergliedert. Man unterscheidet dabei häufig zwischen der {{TextTerm|Muttersprache|3}}, in der der Mensch zuerst sprechen gelernt hat, und der {{TextTerm|Umgangssprache|4}}, deren er sich im Alltag bedient. Bei {{TextTerm|zweisprachigen|5}} oder {{TextTerm|mehrsprachigen|5}} Personen ist es nicht immer leicht, diese Unterscheidung zu treffen. Die entsprechenden Statistiken nennt man {{TextTerm|Sprachstatistiken|6}}.
{{Note|1| {{NoteTerm|Sprache}}, S. f. — {{NoteTerm|sprachlich}}, Adj.}}
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{{Note|2| Dialekte sind regional- oder bevölkerungsgruppenspezifische Varianten einer Sprache mit Besonderheiten der Aussprache, der Grammatik und des Wortschatzes.}}
{{Note|2| {{NoteTerm|Dialekt}}, S. m. — {{NoteTerm|dialektlich}}, Adj. dagegen {{NoteTerm|dialektisch}}, Adj. Fachausdruck der Philosophie, der eine gewisse Denk- und Darstellungsmethode bezeichnet.}}
 
{{Note|3| Eine Art „Muttersprache” ist auch die {{NoteTerm|Denksprache}}, d. h. die Sprache, in der ein Mensch denkt.}}
 
{{Note|4| Bei der „Umgangssprache” ist zu unterscheiden die {{NoteTerm|Sprache des Umganges}}, die gewöhnlich mit der Sprache der Umwelt zusammenfällt, und die in der Familie benützte Sprache, die {{NoteTerm|Familien-sprache}}.}}
 
{{Note|5| {{NoteTerm|doppelsprachig}}, Adj. — {{NoteTerm|Doppelsprachigkeit}}, S. f. {{NoteTerm|mehrsprachig}}, Adj. — {{NoteTerm|Mehrsprachigkeit}}, S. f.}}
 
  
 
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=== 341 ===
  
Die {{TextTerm|Religionsstatistik|1}} ({{TextTerm|Statistik der Religionszugehörigkeit|1}}) gliedert die Bevölkerung nach den großen {{TextTerm|Religionsbekenntnissen|2}}, innerhalb dieser nach {{TextTerm|Glaubensgemeinschaften|3}} ({{TextTerm|Konfessionen|3}}, Kirchen, Landeskirchen, Freikirchen), {{TextTerm|Riten|4}} und {{TextTerm|Sekten|5}}. Eine Person, die sich zu keiner Religion bekennt, wird als {{TextTerm|Konfessionsloser|6}} ({{TextTerm|Dissident|6}}, {{TextTerm|Freidenker|6}}, nicht ganz zutreffend auch als {{TextTerm|Atheist|6}}) bezeichnet.
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In {{TextTerm|Statistiken der Religionszugehörigkeit|1}} werden Menschen nach ihrem Religionsbekenntnis klassifiziert. Man unterscheidet hierbei z.B. nach den {{TextTerm|großen Religionen|2}}, nach hauptsächlichen {{TextTerm|Glaubensrichtungen|3}}, spezifischen {{TextTerm|Kultrichtungen|4}} und evtl. nach {{TextTerm|Sekten|5}}. Ein Mensch, der sich zu keiner Religion bekennt, bezeichnet sich evtl. selbst als {{TextTerm|Konfessionsloser|6}}, {{TextTerm|Religionsloser|6}}, {{TextTerm|Freidenker|6}} oder {{TextTerm|Atheist|6}}.
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{{Note|2| z.B. Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus.}}
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{{Note|3| Glaubens- und Kultrichtungen sind Untergliederungen der großen Religionen mit Besonderheiten der religiösen Auffassung, der Organisation und des Kultes.}}
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{{Note|4| Siehe Fußnote 3.}}
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{{Note|5| Sekten sind religiöse Sondergemeinschaften, die hinsichtlich religiöser Auffassung, Organisation und Kult von den vorherrschenden Religionen völlig oder wesentlich abweichen.}}
  
 
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Die Bevölkerung über einer Altersgrenze (im allgemeinen 10 Jahre) wird häufig nach dem {{TextTerm|Bildungsgrad|1}} gegliedert. Man bezeichnet als {{TextTerm|Analphabeten|2}} Personen, die weder lesen noch schreiben können. Personen, die nur lesen aber nicht schreiben können, nennt man {{TextTerm|Halbanalphabeten|4}}. Die Bezeichnung „der {{NoteTerm|Alphabet<sup>3</sup>”}} (zum Unterschied von der mit {{NoteTerm|„das Alphaber”}} bezeichneten Buchstabenreihe) hat sich im Deutschen noch nicht eingebürgert. Statt dessen müssen wir sagen der des {{TextTerm|Lesens und Schreibens Kundige|3}}. Die {{TextTerm|Statistiken des Bildungsgrades|5}} können eine Gliederung der Bevölkerung nach der {{TextTerm|Dauer des Schulbesuches|6}} oder nach {{TextTerm|absolvierten Schulen|7}} oder nach erlangten {{TextTerm|Graden|7}} ({{TextTerm|Zeugnissen höherer Schulen|7}}) vornehmen, doch hängen solche Gliederungen von der jeweiligen Organisation des {{TextTerm|Bildungswesens|8}} in dem betrachteten Lande ab.
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Die Bevölkerung wird oft auch nach ihrem {{TextTerm|Bildungsstand|1}} untergliedert. Personen, die lesen und schreiben können, werden {{TextTerm|Alphabeten|2}}, {{TextTerm|des Lesens und Schreibens Kundige|2}}, genannt. Diejenigen, die diese Fähigkeiten bis zu einem bestimmten Alter nicht erworben haben, heißen {{TextTerm|Analphabeten|3}}. {{TextTerm|Statistiken des Bildungsgrades|4}} können eine Gliederung nach der {{TextTerm|Dauer des Schulbesuchs|5}} oder nach dem {{TextTerm|Alter beim Schulabschluß|6}} oder nach dem {{TextTerm|formalen Bildungsabschluß|7}} unterscheiden. Die Einzelheiten dieser Gliederung hängen von der Organisation des {{TextTerm|Bildungswesens|8}} (§343) in dem betrachteten Land ab.
{{Note|2| {{NoteTerm|Analphabet}}, S. m. {{NoteTerm|analphabetisch}}, Adj. — {{NoteTerm|Analphabetentum}}, S. n. (= {{NoteTerm|Analphabetismus}} S. m.)}}
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{{Note|3| Personen, die lesen aber nicht schreiben können, werden gelegentlich als {{NoteTerm|Halbalphabeten}} bezeichnet. Es ist unterschiedlich, ob sie statistisch zu den Alphabeten oder zu den Analphabeten gezählt werden.}}
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{{Note|7| Zu unterscheiden wäre nach der Art des {{NoteTerm|Abschlusses}} (z.B. Hauptschulabschluß, Mittlere Reife, Abitur), der Art des {{NoteTerm|Zeugnisses}} (z.B. Zeugnis der Hochschulreife), des {{NoteTerm|Briefs}} (z.B. Meisterbrief), des {{NoteTerm|Diploms}} (z.B. Diplom-Ingenieur).}}
  
 
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=== 343 ===
  
Es ist gebräuchlich, drei {{TextTerm|Unterrichtsstufen|1}} zu unterscheiden: Die {{TextTerm|Elementarstufe|2}}, die {{TextTerm|Mittelstufe|3}} und die {{TextTerm|Hochschulstufe|4}}. Die {{TextTerm|Bildungsstätten|5}} sind nach Wesen und Bezeichnung je nach der Unterrichtsorganisation der Länder verschieden, doch können sie im wesentlichen nach den erwähnten drei Stufen unterschieden werden: {{TextTerm|Schulen der Elementarstufe|6}}, {{TextTerm|Schulen der Mittelstufe|7}} und {{TextTerm|Hochschulen|8}}.
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Das {{TextTerm|Bildungswesen|1}} umfaßt sämtliche Institutionen, die in irgendeiner Weise allgemein- oder berufsbildenden Unterricht vermitteln. Sie können öffentlich oder privat betrieben werden, woraus sich die Trennung in {{TextTerm|öffentliches Bildungswesen|2}} und {{TextTerm|privates Bildungswesen|3}} ergibt. Im Rahmen der Allgemeinbildung werden üblicherweise oberhalb der {{TextTerm|Vorschulerziehung|4}} ({{RefNumber|33|4|2}}) drei {{TextTerm|Bildungsebenen|5}} unterschieden. Gemäß ihrem ansteigenden Schwierigkeitsgrad teilt man in {{TextTerm|Primarbereich|6}}, {{TextTerm|Sekundarbereich|7}} (der nochmals in {{TextTerm|Stufen|8}} unterteilt ist) und {{TextTerm|Tertiärbereich|9}}, {{TextTerm|Hochschulbildung|9}}. Letztere kann Ausbildungen bis zu verschiedenen {{TextTerm|Bildungsgraden|10}} umfassen und bis zum {{TextTerm|Universitätsabschluß|11}} führen. Daneben gibt es {{TextTerm|berufsbildende Schulen|12}}, {{TextTerm|berufliche Schulen|12}}, die von Land zu Land sehr unterschiedlich organisiert sind.
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{{Note|5| Die Bildungsstufen weisen nach Art und Bezeichnung sowie nach der Unterrichtsorganisation der einzelnen Länder charakteristische Differenzierungen auf.}}
  
 
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Die Typen und Bezeichnungen im Schulwesen sind von Land zu Land so verschieden und so sehr in der Entwicklung begriffen, daß sie sich einer Darstellung in diesem Rahmen entziehen. Man findet die Systematik ihrer Bezeichnungen {{NonRefTerm|v.o}}. in den jeweiligen Unterrichtsstatistiken.
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Die Arten der {{TextTerm|Bildungseinrichtungen Bildungsinstitutionen|1}} und ihre jeweiligen Bezeichnungen sind durch die Organisation des Bildungswesens des jeweils betrachteten Landes bedingt. {{NonRefTerm|Vorschulerziehung}} ({{RefNumber|34|3|4}}) kann in {{TextTerm|Kindergärten|2}} oder in besonderen {{TextTerm|Vorschulklassen|2}} erfolgen. Die Bildungseinrichtungen, die den oben (§343) erwähnten drei Bildungsebenen(stufen) zuzuordnen sind, heißen: {{TextTerm|Grundschulen|3}} (D), {{TextTerm|Volksschulen|3}} (A), {{TextTerm|Primarschulen|3}} (CH), {{TextTerm|Hauptschulen|4}} (D, A), {{TextTerm|Realschulen|4}} (D, CH), {{TextTerm|Gymnasien|4}}, {{TextTerm|höhere Schulen|4}} (A), {{TextTerm|Sekundärschulen|4}} (CH), {{TextTerm|Mittelschulen|4}} (CH), {{TextTerm|Gesamtschulen|4}} (D), {{TextTerm|Hochschulen|5}} oder {{TextTerm|Universitäten|5}}. Neben diesen Einrichtungen gibt es mehrere - von Land zu Land unterschiedliche - Formen {{TextTerm|beruflicher Schulen|6}}. {{TextTerm|Sonderschulen|7}}, {{TextTerm|Schulen für Behinderte|7}}, im allgemein- oder berufsbildenden Bereich sind Einrichtungen für körperlich, geistig oder seelisch benachteiligte oder sozial gefährdete Kinder und Jugendliche.
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{{Note|4| Gesamtschulen sind in der Bundesrepublik Deutschland Schulen, in denen die verschiedenen Schularten des Allgemeinbildungswesens in unterschiedlicher organisatorischer und inhaltlicher Ausgestaltung zusammengefaßt sind.}}
  
 
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Das Wort {{TextTerm|Klasse|1}} bezeichnet eine Gruppe von {{TextTerm|Schülern|2}}, die gleichzeitig von einer oder von mehreren {{TextTerm|Lehrpersonen|3}} ({{TextTerm|Lehrern|3}}) in dem gleichen {{TextTerm|Klassenraum|4}} unterrichtet werden. Um die Schüler gleichen Studienfortschrittes zu kennzeichnen, gebraucht man den Ausdruck {{TextTerm|Jahrgang des Unterrichts|5}} oder {{TextTerm|Schuljahrgang|5}} ({{TextTerm|Studienjahrgang|5}}). Im deutschsprachigen Raum wird der Ausdruck {{TextTerm|Studierender|6}} nicht nur für die Studierenden an Hochschulen (dort auch als {{TextTerm|Student|6}}), sondern auch für die Schüler an Fachschulen, Ingenieurschulen und lehrerbildenden Anstalten (Lehrerbildungsanstalten) gebraucht, die Bezeichnung „Schüler” dagegen meist nur für Schüler der allgemeinbildenden Schulen, Berufsschulen und Berufsfachschulen.
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Als {{TextTerm|Klasse|1}} wird oft eine Gruppe von {{TextTerm|Schülern|2}} bezeichnet, die zur gleichen Zeit von einem oder mehreren {{TextTerm|Lehrern|3}} unterrichtet wird. Ein {{TextTerm|Klassenzimmer|4}}, kurz ebenfalls {{TextTerm|Klasse|4}} genannt, ist ein für diesen Zweck eingerichteter Raum. Das Wort {{TextTerm|Klasse|5}} wird auch im Sinn von {{TextTerm|Schuljahrgang|5}} gebraucht und bezeichnet dann die Schüler, die während eines bestimmten Schuljahrs dasselbe Bildungsniveau erreicht haben. {{TextTerm|Studenten|6}}, {{TextTerm|Studierende|6}}, nennt man Personen, die an einer Hochschule ausgebildet werden.
{{Note|3| Die Lehrpersonen werden an Elementarschulen „Lehrer”, an Hochschulen — in Bayern und Österreich auch an Oberschulen bzw. Mittelschulen — {{NoteTerm|Professoren}} genannt. }}
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{{Note|3| Je nach dem Schultyp werden verschiedene Typen von Lehrern unterschieden, z.B. Hauptschullehrer, Realschullehrer, Gymnasiallehrer, Hochschullehrer.}}
{{Note|5| Die Zählung der Jahrgänge erfolgt immer von unten nach oben, während die Zählung der Klassen nicht einheitlich ist. In Österreich und neuerdings in Deutschland erfolgt sie ebenfalls von unten nach oben.}}
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{{Note|4| Im Tertiärbereich wird der Unterricht in Hörsälen oder Seminarräumen abgehalten.}}
{{Note|6| Die Bezeichnung „Student” wird in Österreich gelegentlich auch für Schüler gewisser Typen der Mittelstufe benützt.}}
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{{Note|5| Unterricht wird manchmal auch in Arbeitsgemeinschaften oder Kursen abgehalten, denen Schüler mit gleichen Fachinteressen aus einer Klasse oder mehreren Klassen angehören.}}
  
 
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Die {{TextTerm|Schulstatistiken|1}} unterscheiden gewöhnlich zwischen dem Stande der {{TextTerm|eingeschriebenen Schüler|2}} ({{TextTerm|eingeschriebenen — immatrikulierten — Studenten|2}}) und den in einem gegebenen Zeitpunkt {{TextTerm|tatsächlich anwesenden Schülern|3}} ({{TextTerm|tatsächlich anwesende Studenten|3}}), woraus die {{TextTerm|Häufigkeit der Schulanwesenheit|4}} ({{TextTerm|Anwesenheitsziffer|4}}) berechnet werden kann. In vielen Ländern unterliegen die Kinder gewissen Alters der {{TextTerm|Schulpflicht|5}}. Das {{TextTerm|Schulalter|6}} ist dann gleichbedeutend mit dem {{TextTerm|schulpflichtigen Alter|6}}, und die Statistik erfaßt dann häufig die Zahl der {{TextTerm|im schulpflichtigen Alter stehenden Kinder|7}} ({{TextTerm|Bevölkerung im schulpflichtigen Alter|7}}).
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Die {{TextTerm|Schul- und Hochschulstatistiken|1}} weisen im allgemeinen die {{TextTerm|Zahl der Schüler und Studenten|2}} insgesamt sowie nach verschiedenen Merkmalen gegliedert aus. Im Hinblick auf die Verhältnisse in manchen Ländern kann es wichtig sein, Soll- und Istbestand auseinanderzuhalten. Mit Hilfe der Ermittlung der {{TextTerm|anwesenden Schüler|3}} kann dann eine {{TextTerm|Anwesenheitsquote|4}} errechnet werden. In vielen Ländern unterliegen Kinder und Jugendliche innerhalb bestimmter Altersgrenzen der {{TextTerm|Schulpflicht|5}}. Der Ausdruck im {{TextTerm|Schulalter|6}} besagt, daß sich jemand im {{TextTerm|schulpflichtigen Alter|6}} befindet. Statistiken erfassen in diesem Sinn die {{TextTerm|Personen oder Kinder im schulpflichtigen Alter|7}}.
{{Note|4| Diese „Anwesenheitsziffer” ist nicht zu verwechseln mit der Schulbesuchsziffer, d. i. das Verhältnis der eingeschriebenen Schüler zur Zahl der Kinder im Schulalter.}}
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{{Note|6| In Deutschland, Österreich und der Schweiz vom 6. bis zum 14. (oder 15.) Lebensjahr.}}
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Andere Statistiken befassen sich mit dem Schul- und Studienverlauf, beginnend bei der untersten Grundschulklasse bis zum Abschluß auf verschiedenen Bildungsniveaus. Abgesehen von Tod oder schwerer Krankheit erfolgt der {{TextTerm|Schulabgang|1}} eines Schülers frühestens nach Ablauf des schulpflichtigen Alters, falls dieses gesetzlich festgelegt ist. Die {{TextTerm|Drop out Quote|2}}, {{TextTerm|Schulabbrecherquote|2}} gibt die Wahrscheinlichkeit des Abgangs während bzw. am Ende eines bestimmten Schuljahrgangs an. Sie wird ähnlich errechnet wie die {{NonRefTerm|Sterbewahrscheinlichkeit}} ({{RefNumber|43|1|1}}) in einer Sterbetafel. Der komplementäre Ausdruck dazu ist die {{TextTerm|Schulverweilquote|3}}, {{TextTerm|Retentionsquote|3}}; sie verweist auf den Anteil der Schüler, die die Schule fortsetzen. Mit Hilfe solcher Quoten kann man {{TextTerm|Schulabgangstafeln|4}} erstellen und damit die {{TextTerm|durchschnittliche Dauer des Schulbesuchs|5}} berechnen. Am Ende eines jeden Schuljahres können Schüler, die das „Klassenziel” nicht erreichen, ihre Ausbildung nicht beenden wollen und auch keinen {{TextTerm|Wechsel ihres Bildungsgangs|6}} anstreben, das Jahr wiederholen. Im Hinblick auf die Zahl der Wiederholenden kann die {{TextTerm|Wiederholungshäufigkeit|7}} in einem bestimmten Schuljahr ermittelt werden. Entsprechende Quoten lassen sich bei Hochschulstudierenden für Studiengänge oder formal festgelegte Studienabschnitte berechnen.
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{{Note|1| Die Verhältnisse in manchen Ländern führen auch zum vorzeitigen Abbruch aus ökonomischen Gründen.}}
  
 
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Kapitel | Allgemeines index 1 | Begriffe und Methoden der Bevölkerungsstatistik index 2 | Bevölkerungsstand index 3 | Sterblichkeit und Krankheit index 4 | Eheschliessung und Ehelösung index 5 | Geburtenhäufigkeit, Fruchtbarkeit index 6 | Bevölkerungswachstum und Reproduktion index 7 | Räumliche Mobilität index 8 | Wirtschafts- und Sozialdemographie index 9
Section | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 20 | 21 | 22 | 23 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 40 | 41 | 42 | 43 | 50 | 51 | 52 | 60 | 61 | 62 | 63 | 70 | 71 | 72 | 73 | 80 | 81 | 90 | 91 | 92 | 93

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Bisweilen werden die Bewohner eines Gebietes nach ihren Sprachen1 oder ihren Dialekten2 untergliedert. Man unterscheidet dabei häufig zwischen der Muttersprache3, in der der Mensch zuerst sprechen gelernt hat, und der Umgangssprache4, deren er sich im Alltag bedient. Bei zweisprachigen5 oder mehrsprachigen5 Personen ist es nicht immer leicht, diese Unterscheidung zu treffen. Die entsprechenden Statistiken nennt man Sprachstatistiken6.

  • 2. Dialekte sind regional- oder bevölkerungsgruppenspezifische Varianten einer Sprache mit Besonderheiten der Aussprache, der Grammatik und des Wortschatzes.

341

In Statistiken der Religionszugehörigkeit1 werden Menschen nach ihrem Religionsbekenntnis klassifiziert. Man unterscheidet hierbei z.B. nach den großen Religionen2, nach hauptsächlichen Glaubensrichtungen3, spezifischen Kultrichtungen4 und evtl. nach Sekten5. Ein Mensch, der sich zu keiner Religion bekennt, bezeichnet sich evtl. selbst als Konfessionsloser6, Religionsloser6, Freidenker6 oder Atheist6.

  • 2. z.B. Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus.
  • 3. Glaubens- und Kultrichtungen sind Untergliederungen der großen Religionen mit Besonderheiten der religiösen Auffassung, der Organisation und des Kultes.
  • 4. Siehe Fußnote 3.
  • 5. Sekten sind religiöse Sondergemeinschaften, die hinsichtlich religiöser Auffassung, Organisation und Kult von den vorherrschenden Religionen völlig oder wesentlich abweichen.

342

Die Bevölkerung wird oft auch nach ihrem Bildungsstand1 untergliedert. Personen, die lesen und schreiben können, werden Alphabeten2, des Lesens und Schreibens Kundige2, genannt. Diejenigen, die diese Fähigkeiten bis zu einem bestimmten Alter nicht erworben haben, heißen Analphabeten3. Statistiken des Bildungsgrades4 können eine Gliederung nach der Dauer des Schulbesuchs5 oder nach dem Alter beim Schulabschluß6 oder nach dem formalen Bildungsabschluß7 unterscheiden. Die Einzelheiten dieser Gliederung hängen von der Organisation des Bildungswesens8 (§343) in dem betrachteten Land ab.

  • 3. Personen, die lesen aber nicht schreiben können, werden gelegentlich als Halbalphabeten bezeichnet. Es ist unterschiedlich, ob sie statistisch zu den Alphabeten oder zu den Analphabeten gezählt werden.
  • 7. Zu unterscheiden wäre nach der Art des Abschlusses (z.B. Hauptschulabschluß, Mittlere Reife, Abitur), der Art des Zeugnisses (z.B. Zeugnis der Hochschulreife), des Briefs (z.B. Meisterbrief), des Diploms (z.B. Diplom-Ingenieur).

343

Das Bildungswesen1 umfaßt sämtliche Institutionen, die in irgendeiner Weise allgemein- oder berufsbildenden Unterricht vermitteln. Sie können öffentlich oder privat betrieben werden, woraus sich die Trennung in öffentliches Bildungswesen2 und privates Bildungswesen3 ergibt. Im Rahmen der Allgemeinbildung werden üblicherweise oberhalb der Vorschulerziehung4 (334-2) drei Bildungsebenen5 unterschieden. Gemäß ihrem ansteigenden Schwierigkeitsgrad teilt man in Primarbereich6, Sekundarbereich7 (der nochmals in Stufen8 unterteilt ist) und Tertiärbereich9, Hochschulbildung9. Letztere kann Ausbildungen bis zu verschiedenen Bildungsgraden10 umfassen und bis zum Universitätsabschluß11 führen. Daneben gibt es berufsbildende Schulen12, berufliche Schulen12, die von Land zu Land sehr unterschiedlich organisiert sind.

  • 5. Die Bildungsstufen weisen nach Art und Bezeichnung sowie nach der Unterrichtsorganisation der einzelnen Länder charakteristische Differenzierungen auf.

344

Die Arten der Bildungseinrichtungen Bildungsinstitutionen1 und ihre jeweiligen Bezeichnungen sind durch die Organisation des Bildungswesens des jeweils betrachteten Landes bedingt. Vorschulerziehung (343-4) kann in Kindergärten2 oder in besonderen Vorschulklassen2 erfolgen. Die Bildungseinrichtungen, die den oben (§343) erwähnten drei Bildungsebenen(stufen) zuzuordnen sind, heißen: Grundschulen3 (D), Volksschulen3 (A), Primarschulen3 (CH), Hauptschulen4 (D, A), Realschulen4 (D, CH), Gymnasien4, höhere Schulen4 (A), Sekundärschulen4 (CH), Mittelschulen4 (CH), Gesamtschulen4 (D), Hochschulen5 oder Universitäten5. Neben diesen Einrichtungen gibt es mehrere - von Land zu Land unterschiedliche - Formen beruflicher Schulen6. Sonderschulen7, Schulen für Behinderte7, im allgemein- oder berufsbildenden Bereich sind Einrichtungen für körperlich, geistig oder seelisch benachteiligte oder sozial gefährdete Kinder und Jugendliche.

  • 4. Gesamtschulen sind in der Bundesrepublik Deutschland Schulen, in denen die verschiedenen Schularten des Allgemeinbildungswesens in unterschiedlicher organisatorischer und inhaltlicher Ausgestaltung zusammengefaßt sind.

345

Als Klasse1 wird oft eine Gruppe von Schülern2 bezeichnet, die zur gleichen Zeit von einem oder mehreren Lehrern3 unterrichtet wird. Ein Klassenzimmer4, kurz ebenfalls Klasse4 genannt, ist ein für diesen Zweck eingerichteter Raum. Das Wort Klasse5 wird auch im Sinn von Schuljahrgang5 gebraucht und bezeichnet dann die Schüler, die während eines bestimmten Schuljahrs dasselbe Bildungsniveau erreicht haben. Studenten6, Studierende6, nennt man Personen, die an einer Hochschule ausgebildet werden.

  • 3. Je nach dem Schultyp werden verschiedene Typen von Lehrern unterschieden, z.B. Hauptschullehrer, Realschullehrer, Gymnasiallehrer, Hochschullehrer.
  • 4. Im Tertiärbereich wird der Unterricht in Hörsälen oder Seminarräumen abgehalten.
  • 5. Unterricht wird manchmal auch in Arbeitsgemeinschaften oder Kursen abgehalten, denen Schüler mit gleichen Fachinteressen aus einer Klasse oder mehreren Klassen angehören.

346

Die Schul- und Hochschulstatistiken1 weisen im allgemeinen die Zahl der Schüler und Studenten2 insgesamt sowie nach verschiedenen Merkmalen gegliedert aus. Im Hinblick auf die Verhältnisse in manchen Ländern kann es wichtig sein, Soll- und Istbestand auseinanderzuhalten. Mit Hilfe der Ermittlung der anwesenden Schüler3 kann dann eine Anwesenheitsquote4 errechnet werden. In vielen Ländern unterliegen Kinder und Jugendliche innerhalb bestimmter Altersgrenzen der Schulpflicht5. Der Ausdruck im Schulalter6 besagt, daß sich jemand im schulpflichtigen Alter6 befindet. Statistiken erfassen in diesem Sinn die Personen oder Kinder im schulpflichtigen Alter7.

347

Andere Statistiken befassen sich mit dem Schul- und Studienverlauf, beginnend bei der untersten Grundschulklasse bis zum Abschluß auf verschiedenen Bildungsniveaus. Abgesehen von Tod oder schwerer Krankheit erfolgt der Schulabgang1 eines Schülers frühestens nach Ablauf des schulpflichtigen Alters, falls dieses gesetzlich festgelegt ist. Die Drop out Quote2, Schulabbrecherquote2 gibt die Wahrscheinlichkeit des Abgangs während bzw. am Ende eines bestimmten Schuljahrgangs an. Sie wird ähnlich errechnet wie die Sterbewahrscheinlichkeit (431-1) in einer Sterbetafel. Der komplementäre Ausdruck dazu ist die Schulverweilquote3, Retentionsquote3; sie verweist auf den Anteil der Schüler, die die Schule fortsetzen. Mit Hilfe solcher Quoten kann man Schulabgangstafeln4 erstellen und damit die durchschnittliche Dauer des Schulbesuchs5 berechnen. Am Ende eines jeden Schuljahres können Schüler, die das „Klassenziel” nicht erreichen, ihre Ausbildung nicht beenden wollen und auch keinen Wechsel ihres Bildungsgangs6 anstreben, das Jahr wiederholen. Im Hinblick auf die Zahl der Wiederholenden kann die Wiederholungshäufigkeit7 in einem bestimmten Schuljahr ermittelt werden. Entsprechende Quoten lassen sich bei Hochschulstudierenden für Studiengänge oder formal festgelegte Studienabschnitte berechnen.

  • 1. Die Verhältnisse in manchen Ländern führen auch zum vorzeitigen Abbruch aus ökonomischen Gründen.

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