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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

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Stichprobenverfahren1 werden verwendet, um Informationen über eine Gesamtheit (Grundgesamtheit, 101-3) aus der Beobachtung lediglich eines Teiles der Gesamtheit, genannt Stichprobe2, zu gewinnen. Diejenigen Elemente3, Einheiten der Grundgesamtheit3, die in die Stichprobe aufgenommen werden, erhalten die Bezeichnung Stichprobeneinheit4 Untersuchungseinheit4. Dieser Begriff braucht mit dem der Auswahleinheit4 nicht identisch zu sein (z.B.: Stichprobeneinheit: Person, Auswahleinheit: Haushalt). Die Auswahl erfolgt nach einem Stichprobenplan5.

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Man spricht von einer Zufallsstichprobe1 wenn die Auswahleinheiten durch eine Zufallsauswahl2 bestimmt (ausgelost) werden. Die Auswahlgrundlage3 besteht aus einer Datei (Liste, Kartei o.ä.), in der die Auswahleinheiten (160-4) vollzählig nur einmal verzeichnet sind. Bei der einfachen Zufallsstichprobe4 hat jede Einheit dieselbe, durch den Auswahlsatz5 bestimmte Chance, gezogen zu werden. Bei der systematischen Stichprobe6 werden die Einheiten systematisch ausgewählt7, d.h. in gleichen Abständen aus einer durchnumerierten Auswahlgrundlage gezogen, wobei die erste Einheit zufällig bestimmt wird. Bei der Klumpenstichprobe8 werden die Auswahleinheiten nicht individuell, sondern in Klumpen9 (Gruppen mit vorbestimmter Eigenschaft oder Zahl) ausgewählt.

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In einer geschichteten Zufallsstichpröbe1 wird die Grundgesamtheit in mehrere Teilgesamtheiten unterteilt, die hinsichtlich der untersuchten Merkmale homogener sind als die Grundgesamtheit. Die Auswahl erfolgt dann als einfache Zufallsauswahl (161-4) innerhalb jeder dieser Schichten2, wobei jeweils unterschiedliche Auswahlsätze (161-5) angewendet werden können. In der mehrstufigen Stichprobe3 erfolgt die Auswahl in mehreren aufeinanderfolgenden Stufen; aus der Grundgesamtheit wird eine Stichprobe von Auswahleinheiten 1. Stufe4 gezogen, aus jeder dieser Einheiten eine Unterstichprobe5 von Auswahleinheiten 2. Stufe6 entnommen und der Vorgang gegebenenfalls wiederholt. Wenn keine brauchbare Auswahlgrundlage (161-3) vorhanden ist, kann man auf einer Landkarte Gebiete abgrenzen, die von der untersuchten Bevölkerung bewohnt werden, und diese als Einheiten für eine Flächenstichprobe7 heranziehen.

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Bei einer einfachen Zufallsstichprobe (161-4) erhält man durch das Spiel des Zufalls eine repräsentative Stichprobe1 d.h. eine Stichprobe, die ein getreues verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit im Hinblick auf die untersuchten Merkmale liefert (abgesehen von Zufallsschwankungen). Im Gegensatz dazu wird beim Quotenauswahlverfahren2 die Auswahl von vornherein so vorgenommen, daß sie die Grundgesamtheit in bestimmten ihrer Charakteristika widerspiegelt. Jedem Interviewer (204-2) werden Kontingente3 (absolute Zahlen) oder Quoten3 verschiedenartiger Elemente vorgegeben, die er in seine Auswahl aufnehmen muß. Innerhalb dieses Rahmens kann der Interviewer die Untersuchungseinheiten frei auswählen, wogegen er bei einer Zufallsstichprobe ausschließlich die zufällig ausgewählten und ihm zugewiesenen Einheiten befragen darf.

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Alle zahlenmäßigen Charakterisierungen einer Population (101-3) sind Parameter der Grundgesamtheit1. Das Verfahren, mit dem die Werte solcher Parameter aufgrund der Ergebnisse einer Stichprobe (§ 160) bestimmt werden, nennt man statistische Schätzung2. Die so gewonnenen Schätzwerte (154-3) enthalten Stichprobenfehler3, deren Größenordnung durch die Standardabweichung (141-9) der Schätzung, den sog. Standardfehler4 gemessen wird. Um die Sicherheit einer Schätzung anzugeben, fügt man ihr den Vertrauensbereich5, das Konfidenzintervall5 bei; dieser zeigt an, innerhalb welcher Grenzen („Mutungsgrenzen”) der wahre Wert einer Größe mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit zu suchen ist. Ein Unterschied zwischen zwei Werten wird als signifikanter Unterschied6 bezeichnet, wenn die Wahrscheinlichkeit, daß eine mindestens gleiche Differenz zufallsbedingt sein könnte, kleiner ist als ein bestimmter Schwellenwert, der Signifikanzniveau7 genannt wird. So gilt eine Differenz auf dem 5 %-Niveau als „gesichert”, wenn die Zufallswahrscheinlichkeit geringer ist als 0,05. Zu den Stichprobenfehlern der Schätzung treten noch die Meßfehler8, Beobachtungsfehler8 und Antwortfehler8 hinzu. Diese können zufällig oder systematisch sein. Darunter fallen auch die Interviewerfehler9, d.s. systematische Fehler, die von den Interviewern bei der Erhebung des Urmaterials gemacht werden.


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