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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Unmittelbar zum Tode führendes Leiden

Aus Demopædia
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Unmittelbar zum Tode führendes Leiden  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


Die Statistik des Gesundheitswesens1 -auch Gesundheitsstatistik1 oder Medizinalstatistik1 genannt - schließt die Morbiditäts-statistik ein, erstreckt sich aber auch auf die Erfassung weiterer gesundheitsrelevanter Aspekte einer Bevölkerung. Im allgemeinen gehört dazu auch die Statistik der Sterblichkeit nach Todesursachen2 oder der todesursachenspezifischen Sterblichkeit2. Die Klassifikation von Sterbefällen nach Todesursachen3 wird dadurch erschwert, daß in vielen Fällen - insbesondere bei älteren Menschen -nicht eine alleinige Todesursache4 (Unikausalität4) vorliegt, sondern multiple Todesursachen5 bzw. zusammenhängende, komplexe Todesursachen5 zusammenwirken, also eigentlich von einer Multikausalität5 auszugehen ist. Gemäß einer Kausalkette bietet sich dann eine Unterscheidung an zwischen dem unmittelbar zum Tode führenden Leiden6 (direkte Ursache6) und den vorausgegangenen Ursachen einschließlich des Grundleidens7 (ursprüngliche Ursache7). Unter einem anderen Blickwinkel kann auch zwischen der Haupttodesursache8, primären Todesursache8, und den Neben- oder Begleitleiden9, sekundären Todesursachen9, konkomitierenden Todesursachen9, unterschieden werden. Todesursachenspezifische Sterbeziffern10 werden üblicherweise je 100 000 Einwohner berechnet. Das Verhältnis der Zahl der Sterbefälle an bestimmten Todesursachen zu der Gesamtzahl der Sterbefälle (alle Todesursachen) wird als Anteil der Sterbefälle nach Todesursachen11 oder als Todesursachenquote11 bezeichnet und meist als Prozentwert dargestellt. Eine derartige prozentuale Verteilung der Sterbefälle nach Todesursachen gibt Aufschluß über die Todesursachenstruktur 12★ z.B. in einer bestimmten Altersgruppe oder in der Gesamtbevölkerung.

  • 2. Kurz auch Todesursachenstatistik genannt. Um die internationale Vergleichbarkeit von Todesursachenstatistiken zu erleichtern, werden in den meisten Ländern die Todesursachen nach den Positionen der Internationalen Klassifikation der Krankheiten, Verletzungen und Todesursachen (ICD) verschlüsselt, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben wird.


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