The Demopædia Encyclopedia on Population is under heavy modernization and maintenance. Outputs could look bizarre, sorry for the temporary inconvenience

Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Erkrankungsziffer

Aus Demopædia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Erkrankungsziffer  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


Die wichtigsten Maßzahlen der Morbidität1 (420-1), gelegentlich Morbiditätsziffern1 genannt, beziehen sich auf drei Aspekte: die Häufigkeit, die Dauer und die Schwere von Krankheiten. Diese Maßzahlen (132-4) können entweder für einzelne Krankheiten (420-2) allein oder für die Gesamtheit der Krankheiten berechnet werden. Zwei Maßzahlen für die Häufigkeit von Krankheiten sind zum einen die Erkrankungsziffer2, Krankheitsinzidenzziffer2, relative Erkrankungshäufigkeit2, welche sich in Analogie zur Sterbeziffer (401-2) durch Beziehung der in einem bestimmten Zeitraum beobachteten Zahl neuer Krankheitsfälle (420-5, Neuerkrankungen) auf den durchschnittlichen Stand der zugehörigen Bevölkerung(sgruppe) ergibt, und zum anderen die relative Krankheitshäufigkeit3, Krankenstandsquote3, d.h. der an einem Stichtag oder innerhalb eines bestimmten Berichtszeitraums ermittelte Anteil kranker Personen3 oder von Krankheitsfällen in der betrachteten Bevölkerung(sgruppe). Die Krankheitsdauer kann sowohl durch die durchschnittliche Krankheitsdauer je Krankheitsfall4 als auch durch die durchschnittliche Zahl der Krankheitstage5 gemessen werden; die erstgenannte Maßzahl bezieht die Gesamtzahl der Krankheitstage auf die Gesamtzahl der Krankheitsfälle, die zweitgenannte bezieht diese Zahl der Krankheitstage auf die durchschnittliche Bevölkerung (401-5) des jeweiligen Jahres. Als Maßzahl für die Schwere von Krankheiten kann die Letalitätsquote6 dienen, welche Aufschluß über die Häufigkeit von Sterbefällen (401-3) unter den erkrankten Personen gibt, oder genauer über den Anteil der Fälle mit tödlichem Ausgang an den registrierten Krankheitsfällen.

  • 3. Man findet hierfür gelegentlich auch die Bezeichnung Krankheitsprävalenzziffer, die den gemeinten Sachverhalt jedoch weniger präzise beschreibt als die Begriffe relative Krankheitshäufigkeit oder Anteil kranker Personen.
  • 4. Bei der Berechnung werden gewöhnlich nur Erkrankungen berücksichtigt, deren Dauer eine bestimmte Karenzzeitüberschreitet; diese Karenzzeiten- meist 1 bis 3 Tage - ergeben sich aus den für die Krankenversicherungssysteme getroffenen gesetzlichen Regelungen über Arbeitsunfähigkeitsmeldungen (vgl. §426).


Mehr...