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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Durchschnittliche jährliche Wachstumsziffer

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Durchschnittliche jährliche Wachstumsziffer  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


Das Verhältnis der absoluten Bevölkerungsveränderung innerhalb eines Zeitabschnittes zur mittleren Bevölkerung dieser Periode nennt man Wachstumsziffer1. Wird zu ihrer Berechnung an Stelle der mittleren Bevölkerung die Bevölkerung zu Beginn des entsprechenden Zeitabschnittes herangezogen, so handelt es sich um eine Wachstumsrate1 (zu Raten und Ziffern vgl. vor allem §133). Bezieht sich die beobachtete Bevölkerungsentwicklung auf Zeitabschnitte, die länger oder kürzer als ein Jahr sind, so kann die durchschnittliche jährliche Wachstumsziffer2 oder auch Wachstumsrate2 berechnet werden. Für den entsprechenden Zeitraum unterstellt man dabei häufig exponentielles Wachstum3, wobei die Zeit als kontinuierliche Variable behandelt wird. Die Größe einer exponentiellen Bevölkerung4 würde wie eine Exponentialfunktion der Zeit anwachsen. Die exponentielle Wachstumsrate5 (fälschlicherweise auch exponentielle Wachstumsziffer) entspricht der Wachstumsintensität5 oder dem Grenzwert des Wachstums5 (vgl. 137-5). Die aus biosozialem, natürlichem Wachstum (701-7) und durchschnittlicher Bevölkerung der entsprechenden Periode gebildete Maßzahl heißt Ziffer des biosozialen (oder natürlichen) Wachstums6 oder auch Geburtenbilanzziffer6; sie ist gleich der Differenz zwischen roher Geburtenziffer und roher Sterbeziffer.

  • 3. Wird die Zeit als diskrete Variable behandelt, bezieht man sich eher auf geometrisches Wachstum.
  • 4. Die exponentielle Bevölkerung wird gelegentlich als malthusianische Bevölkerung bezeichnet, was aber mißverständlich ist (siehe hierzu 906-1).
  • 6. Früher, jedoch heute ungebräuchlich, wurde gelegentlich auch ein Vitalitätsindex errechnet; er entspricht dem Quotienten aus der Anzahl der Geburten und der Sterbefälle einer Periode. Die Ziffer des biosozialen Wachstums wird in der Schweiz Geburtenüberschußziffer genannt.


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