The Demopædia Encyclopedia on Population is under heavy modernization and maintenance. Outputs could look bizarre, sorry for the temporary inconvenience

Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Direkte Standardisierungsmethode

Aus Demopædia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Direkte Standardisierungsmethode  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


Rohe Sterbeziffern (401-4) sind nicht nur vom jeweiligen Sterblichkeitsniveau, sondern auch von der Bevölkerungsstruktur (101-2, 144-4) -insbesondere der Altersgliederung (325-6) der betrachteten Bevölkerung - abhängig. Um diesen Einflußfaktor beim Vergleich der Sterblichkeit von verschiedenen Bevölkerungen bzw. bei der Darstellung der Sterblichkeitsentwicklung im Zeitablauf auszuschalten, werden oftmals standardisierte Sterbeziffern1 (vgl. 136-7) berechnet. Sofern altersspezifische Sterbeziffern (401-7) für die jeweils betrachtete Bevölkerung vorliegen, werden standardisierte Sterbeziffern üblicherweise durch die direkte Standardisierungsmethode3 (Methode der Standardbevölkerung3) ermittelt. Dabei werden die beobachteten altersspezifischen Ziffern auf die entsprechend gegliederten Bevölkerungszahlen einer Standardbevölkerung2 angewandt, d.h. als Bezugsgröße dient eine Bevölkerung mit vorgegebener (Alters-)Struktur. Standardisierte Sterbeziffern können aber auch nach der indirekten Standardisierungsmethode4 (Methode der Standardsterblichkeit4) berechnet werden. Auf diese Methode wird vor allem dann zurückgegriffen, wenn keine altersspezifischen Sterbeziffern zur Verfügung stehen, da hierbei nicht beobachtete altersspezifische Sterbeziffern auf eine Standardbevölkerung, sondern umgekehrt altersspezifische Standardsterbeziffern6 auf die entsprechenden Altersgruppen einer gegebenen Bevölkerung angewandt werden. Bezieht man die Gesamtzahl der für diese Bevölkerung beobachteten Sterbefälle7 auf die Summe der erwarteten Sterbefälle8, welche sich auf der Grundlage der Standardsterbeziffern ergeben würden, so erhält man als Ergebnis auch hier eine Maßzahl für das Sterblichkeitsniveau. Sie wird als standardisierter Sterblichkeitsquotient5, Sterblichkeitsindex6, bezeichnet und unmittelbar vor allem für Sterblichkeitsvergleiche zwischen einzelnen Bevölkerungsgruppen (101-6) herangezogen.

  • 1. Da die rohe Sterbeziffer als Summe der Produkte aus altersspezifischen Sterbeziffern und entsprechender Besetzungszahl der Alterklassen bezogen auf die mittlere Bevölkerung aufgefaßt werden kann, wird bei der Standardisierung entweder die Bevölkerungsgliederung (direkte Standardisierung) oder die altersspezifischen Ziffern (indirekte Standardisierung) durch einen Standard ersetzt. Neben standardisierten allgemeinen Sterbeziffern können auch standardisierte Sterbeziffern für einzelne Todesursachen(gruppen) berechnet werden.
  • 5. Eine indirekt standardisierte Sterbeziffer ergibt sich, wenn der standardisierte Sterblichkeitsquotient mit der entsprechenden rohen Sterbeziffer (401-4) multipliziert wird.


Mehr...