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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Sterbetafel

Aus Demopædia
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Sterbetafel  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


International üblich werden Sterbetafeln (432-1) nach ihrer Berechnungsmethode wie folgt unterschieden: Eine vollständige Sterbetafel1 basiert im allgemeinen auf einjährigen Sterbewahrscheinlichkeiten (431-2) und enthält i.d.R. auch die Werte der übrigen Sterbetafelfunktionen (432-2) lückenlos für einzelne Altersjahre (bis zu einem Alter von meist 9 5 oder 100 Jahren); sie wird deshalb auch als ausführliche Sterbetafel1 bezeichnet. Eine abgekürzte Sterbetafel2 wird dagegen auf der Grundlage von n-jährigen Sterbewahrscheinlichkeiten aufgestellt, wobei außer der Sterbewahrscheinlichkeit für das erste Lebensjahr (412-5) häufig Sterbewahrscheinlichkeiten für fünf-oder zehnjährige Altersgruppen verwendet werden. Die Werte fast aller übrigen Sterbetafelfunktionen werden in abgekürzten Sterbetafeln lediglich für die Alterszeitpunkte am Beginn des jeweiligen Altersintervalls berechnet, können aber nachträglich auch für die übrigen Alter durch Interpolation (151-7) gewonnen werden. Unter selektiven Sterbetafeln3 versteht man Sterbetafeln für spezielle Personengruppen (wie z.B. die Versicherungsnehmer eines Lebensversicherungsunternehmens), im Gegensatz zu allgemeinen Sterbetafeln4 (Sterbetafeln für die Gesamtbevölkerung4), denen die Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung zugrundeliegen. Üblicherweise werden Sterbetafeln für männliche und weibliche Personen getrennt berechnet, gelegentlich aber auch für beide Geschlechter zusammen. Modell-Sterbetafeln5 beruhen in weiten Teilen nicht auf unmittelbaren Beobachtungswerten, sondern auf empirisch abgeleiteten mathematischen Funktionen für den altersabhängigen Sterblichkeitsverlauf.

  • 1. 2. u. 4. Offizielle Sterbetafeln für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland werden grundsätzlich auf der Grundlage von Sterbewahrscheinlichkeiten für einzelne Altersjahre (431-2) berechnet. Abweichend vom internationalen Sprachgebrauch werden als allgemeine Sterbetafeln solche bezeichnet, bei denen der (dreijährige) Berichtszeitraum nach eingehender Analyse ausgewählt und eine Ausgleichung (Glättung) der Sterbewahrscheinlichkeiten vorgenommen wird. Derartige Sterbetafeln werden jeweils nur im Anschluß an Volkszählungen aufgestellt. Die in der Bundesrepublik Deutschland als abgekürzte Sterbetafeln bezeichneten Sterbetafeln unterscheiden sich von den allgemeinen lediglich dadurch, daß sie laufend für einen gleitenden dreijährigen Berichtszeitraum berechnet werden und auf eine Ausgleichung der (ebenfalls einjährigen) Sterbewahrscheinlichkeiten verzichtet wird. Sie werden allerdings im Sinne des internationalen Sprachgebrauchs in der Regel nur in abgekürzter Form (435-2*), abgekürzter Darstellung(435-2*) - d.h. für fünfjährige Altersgruppen - veröffentlicht, da ihnen im Gegensatz zu den allgemeinen Sterbetafeln kein juristischer oder prognostischer Wert beigemessen wird.
  • 4. Daneben werden auch spezifische Sterbetafeln (Sterbetafeln für ausgewählte Bevölkerungsgruppen bzw. Teilsterbetafeln) berechnet, wie z.B. Sterbetafeln nach dem Familienstand, der Staatsangehörigkeit, für ethnische Gruppen oder nach Todesursachen.


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