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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Intensität

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Intensität  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


Das Hauptziel der Kohortenanalyse (103-4) liegt im Studium von Intensität1, Umfang1, Niveau1, Quantum1 einerseits und von Timing2, Tempo2, Kalender2, also des zeitlichen Musters demographischer Phänomene, andererseits. Die Intensität eines Phänomens, das von einem nichtwiederholbaren Ereignis (201-4) ausgeht, wird entweder mit der endgültigen Häufigkeit3 dieses Ereignisses oder deren Komplement gemessen. Die endgültige Häufigkeit ist gleich dem Anteil (133-2) der Personen in einer Kohorte (116-2), die das betreffende Ereignis während der Existenz dieser Kohorte erleben oder erleiden würden, wenn man Störfaktoren (103-3) ausschaltet. Die Intensität eines Phänomens, das von wiederholbaren Ereignissen (201-5) wie Geburten und Wanderungen ausgeht, bemißt sich an der durchschnittlichen Anzahl von Ereignissen4 pro Person im Laufe der Existenz der Kohorte, gleichfalls immer ohne Störfaktoren. Tempo oder Timing können als Verteilung der demographischen Ereignisse innerhalb der Kohorte über die Zeit entsprechend dem untersuchten Phänomen definiert werden.


Die Ergebnisse der Perioden- oder Querschnittsanalyse (103-5) werden laufend durch synthetische Maßzahlen (132-5) ausgedrückt, die man als Periodenmaßzahlen5 oder Querschnittmaßzahlen5 bezeichnet -im Gegensatz zu Kohortenmaßzahlen6 oder Längsschnittmaßzahlen6, unter denen die Generationenmaßzahlen6 eine besondere Kategorie darstellen. Synthetische Maßzahlen können auf verschiedene Weise gebildet werden. Am weitesten verbreitet ist die Methode, die für verschiedenes Alter oder verschiedene Dauer beobachteten Ziffern oder Wahrscheinlichkeiten einer Periode einer hypothetischen Kohorte7 oder synthetischen Kohorte7 zuzuordnen.

  • 1. Der Begriff „Intensität” im hier gebrauchten Sinn ist nicht zu verwechseln mit dem unter 137-5 angeführten Begriff.
  • 3. Diese endgültige Häufigkeit und ihr Komplement haben je nach dem untersuchten Phänomen verschiedene Namen erhalten: Familienzuwachswahrscheinlichkeiten (637-7), Häufigkeit der niemals Heiratenden (521-1)... Es empfiehlt sich, die Wörter Anteil und Quote in diesen Bezeichnungen nicht zu verwenden und sie beobachteten Gliederungszahlen vorzubehalten; beispielsweise muß die Häufigkeit der niemals Heiratenden vom Anteil der Ledigen in einem bestimmten Alter, wie er aufgrund von Volkszählungen berechnet wird, unterschieden werden.
  • 4. Es ist nicht unüblich, für die beobachtete durchschnittliche Anzahl von Ereignissen pro Person dieselbe Bezeichnung zu verwenden wie für die durchschnittliche Anzahl, die man ohne Störfaktoren (103-3), insbesondere ohne den Einfluß der Sterblichkeit, beobachten würde. Es wäre besser, unterschiedliche Ausdrücke zu gebrauchen, z.B. durchschnittliche Geburten je Frau (637-2) und kumulierte Geburtenhäufigkeit (636-2).
  • 5. Weil Querschnittbetrachtungen schon in Gebrauch waren, bevor sich die eigentliche Kohortenanalyse durchsetzte, werden Periodenmaßzahlen oft immer noch so aufgefaßt, als ob es sich um Kohortenmaßzahlen handelte. Hierzu trägt auch die Tatsache bei, daß Querschnittbetrachtungen schneller angestellt und vorgelegt werden können. Ein solches Vorgehen kann zu offenkundigen Widersprüchen führen; so können die paritätsspezifischen Familienzuwachswahrscheinlichkeiten im Querschnitt in manchen Jahren größer als 1 sein, wenn aufgeschobene Geburten nachgeholt werden. Dieser Nachteil verschwindet mit der Berechnung der Summe der reduzierten Ereignisse im Jahre ...; es ist dies eine synthetische Maßzahl vom Typ der standardisierten Ziffern (136-7).


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