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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Kurzfristige Prognose

Aus Demopædia
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Kurzfristige Prognose  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


Bevölkerungsvorausschätzungen1 sind Berechnungen, die eine mögliche zukünftige Bevölkerungsentwicklung aufgrund bestimmter Annahmen aufzeigen; die Annahmen werden üblicherweise für Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit und für die Wanderungen gesondert getroffen. Bevölkerungsvorausschätzungen sind meistens rein formale Berechnungen, die lediglich die Konsequenzen der getroffenen Annahmen für die Bevölkerungsentwicklung darstellen. Die Bevölkerungsprognose2 dagegen ist eine Vorausschätzung mit Annahmen, die den Anspruch erheben, für die zukünftige Entwicklung recht zutreffend zu sein. Obschon die Vorausschätzungsperiode3 theoretisch beliebig lang sein kann, sind kurzfristige Prognosen4 von 5 bis 20 Jahren die Regel, da die Eintreffwahrscheinlichkeit der Voraussage mit der Länge der Periode beträchtlich abnimmt. Die am häufigsten verwendete Vorausschätzungsmethode ist die Komponentenmethode5, auch Methode der jahrgangsweisen Fortschreibung5 genannt. Sie geht von einer nach Alter und Geschlecht gegliederten Bevölkerung im Basisjahr6 aus, verändert und altert jede einzelne Kohorte unter Berücksichtigung der Variablen Geburtenhäufigkeit, Sterblichkeit und Wanderungen (auch ,Komponenten' genannt), wobei mittels der altersspezifischen Geburtenziffern jedes Jahr eine neue Kohorte entsteht. Wird dabei mit Matrizen gerechnet, spricht man auch von der Matrixmethode der Vorausschätzung7.

  • 1. Gelegentlich wird auch der Begriff Bevölkerungsprojektion verwendet. Auf der Basis von und in Zusammenhang mit Bevölkerungsvorausschätzungen werden auch Erwerbspersonen- und Haushaltsvorausschätzungen, Berechnungen über die zukünftige Entwicklung im Bildungs- oder Sozialversicherungsbereich durchgeführt. Rückwärtsprojektionen verwenden ähnliche Methoden zur Schätzung vergangener (historischer) Bevölkerungsentwicklungen.


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