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Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Puerperium

Aus Demopædia
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Puerperium  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


Ein Fetus wird als lebensfähig1 bezeichnet, wenn er in der Lage ist, außerhalb des Mutterleibs - und sei es für wenige Momente - zu überleben. Ansonsten gilt er als nicht lebensfähig2. Vielfach gibt man eine minimale Schwangerschaftsdauer3 von im allgemeinen 28 Wochen an, ab welcher ein Fötus normalerweise als lebensfähig betrachtet wird. Je nachdem, ob die Schwangerschaftsdauer diesen Wert über- oder unterschreitet, wird die Trennung des Fetus vom Mutterleib als Entbindung4, Niederkunft4, Geburt4 bzw. als Abortus5 (siehe auch § 604) bezeichnet. Die Periode von ungefähr 6 Wochen nach der Entbindung, während der die Gebärmutter ihre normale Größe wiedererlangt und die Wahrscheinlichkeit der Empfängnis gering ist, heißt Wochenbett (Puerperium)6.

  • 3. Als Kriterium zur Unterscheidung von Tot- und Fehlgeburten (einschließlich Schwangerschaftsabbrüche) empfiehlt die WHO ein Geburtsgewicht von 1 000 g, hilfsweise von 28 Schwangerschaftswochen. Lebendgeborene sind unabhängig von solchen Kriterien immer als solche statistisch zu erfassen, auch wenn sie nur für kurze Zeit Lebenszeichen gezeigt haben. Zunehmend ist es allerdings möglich, daß Kinder, die bei der Geburt nur 500 g wogen oder nach einer Schwangerschaftsdauer von 20 Wochen geboren wurden, überleben. Die Fristen für einen legalen Schwangerschaftsabbruch liegen deutlich unter diesen medizinischen Grenzen der Lebensfähigkeit.
  • 4. Im demographischen Sprachgebrauch sollten nur die Begriffe Entbindung und Niederkunft verwendet werden, da hier unter Geburt (siehe 601-3) das Ergebnis der Niederkunft und nicht, wie umgangssprachlich üblich, der Vorgang verstanden wird. Die Niederkunft beginnt mit dem Einsetzen der Wehen, die mit der Entbindung aufhören, und ist mit dem Ausstoßen der Nachgeburt, der Plazenta, beendet.
  • 5. Im englischen (französischen) demographischen Sprachgebrauch umfaßt der Begriff „abortion” („avortement”) sowohl spontane als auch induzierte Schwangerschaftsabbrüche, während die Umgangssprache für erstere „miscarriage” („fausse couche”) benutzt und unter „abortion” („avortement”) nur letztere versteht. Der medizinische Begriff abortus umfaßt Fehlgeburt (Spontanabort) und Schwangerschaftsabbruch.


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