The Demopædia Encyclopedia on Population is under heavy modernization and maintenance. Outputs could look bizarre, sorry for the temporary inconvenience

Mehrsprachiges Demographisches Wörterbuch (zweite Ausgabe 1987)

Methode der Überlebenswahrscheinlichkeiten

Aus Demopædia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Methode der Überlebenswahrscheinlichkeiten  
Definition aus der zweiten Ausgabe (1987)


Ist eine direkte Erfassung der Wanderungen unmöglich, versucht man, die Nettowanderung (805-2) indirekt als Residuum1 zu schätzen, indem man eine Bilanz aus der Bevölkerungsentwicklung und den anderen bekannten oder geschätzten Komponenten zieht. Zu den Residualmethoden1 gehört z.B. die Methode der (natürlichen) Bevölkerungsbewegung2, bei der man den Wanderungssaldo durch Subtraktion des Geburtensaldos (701-8) zwischen zwei Volkszählungen von der gesamten Veränderung des Bevölkerungsstandes erhält. Zur Schätzung der Nettowanderung je Altersklasse ist gelegentlich auch die Methode der Überlebenswahrscheinlichkeiten3 in Gebrauch. Diese Überlebenswahrscheinlichkeiten (431-6) müssen nicht unbedingt auf einer tatsächlichen Sterbestatistik für das entsprechende Gebiet aufbauen, sie können auch aus Modell-Sterbetafeln (435-5) entnommen werden. Multipliziert man die nach Alter und Geschlecht aufgegliederte (Sub-)Population einer Volkszählung mit den zugehörigen Überlebenswahrscheinlichkeiten, so ergibt sich die entsprechende erwartete überlebende Bevölkerung zum Zeitpunkt der nächsten Zählung. Der Vergleich von erwarteter und gezählter Bevölkerung dient alsdann zur Schätzung der altersspezifischen Wanderungsbilanz für die untersuchte (Sub-)Population. Verfügt man über Geburtsortstatistiken 4★(813-3) mit Angaben über das Alter und den jetzigen Wohnort, können daraus die Wanderungsströme indirekt geschätzt werden.

  • 2. Die dieser Schätzungsmethode zugrundeliegende Gleichung wird oft Gleichgewichtsgleichung, Bevölkerungsgieichung oder Bilanzierungsgleichung genannt. Schätzt man daraus die Nettowanderung, so setzt man gleichzeitig voraus, daß Auslassungen (230-3) und Mehrfachzählungen (230-5) für beide Volkszählungen gleich groß sind.


Mehr...